FAQ – häufig gestellte Fragen

Ihr habt noch Fragezeichen, wie die BienenCoop funktioniert? Oder wie euer Honig wieder flüssig wird? Hier werdet ihr bestimmt fündig!

Was ist das Besondere an unserer Imkerei?

  • Alle unserer aktuell 23 Bienenstöcke stehen auf Bonner Stadtgebiet. So können wir Bonner*innen lokalen Honig aus ihrer direkten Umgebung anbieten.
  • Wir überwintern die Bienenstöcke der SoLawi ganz oder teilweise auf eigenem Honig (alles was sie über die Versorgung der Ernteeinheiten hinaus an Honig produzieren, bleibt als Winterfutter in den Stöcken). Es wird dann weniger/kein zugekaufter Zucker zugefüttert. Das ist ökologisch nachhaltiger – denn der Anbau von Zuckerrüben, Zuckerrohr oder Getreide (Stärkesirup) wird kaum nachhaltig betrieben.
  • Wir sind fast immer mit Lastenfahrrädern zu den Bienenstöcken unterwegs. Hunderte Kilometer im Jahr werden somit klimaneutral und ohne Emissionen wie Feinstaub zurückgelegt. Nur bei der Honigernte und anderen größeren Einsätzen greifen wir auf Autos zurück.
  • Als Mitglied der BienenCoop bekommt ihr einen unmittelbaren Einblick in die Imkerei und das Leben der Honigbienen. Ihr könnt an Bienen-Infotagen oder der Honigernte teilnehmen und wisst, wo euer Honig herkommt
  • Wir haben einen eigenen Wachskreislauf: In unsere Bienenstöcke gelangt nur Bienenwachs, das von unseren Bienen selbst produziert („ausgeschwitzt“) wurde.
  • Wir nutzen Holzbeuten als natürliches Material für die Bienenbehausungen.
  • Wir haben maximal 8-10 Bienenstöcke pro Bienenstand – so möchten wir einer Überpopulation an Honigbienen in einem bestimmten Gebiet vorbeugen.
  • Wir wandern mit den Bienen nicht – das heißt, wir transportieren sie nicht mehrfach pro Saison an neue Standorte (viele Imkereien wandern z.B. in den Raps oder die Kastanie). Das vermeidet Stress für die Bienenstöcke. Daher können wir euch auch keinen Sortenhonig anbieten – sondern einfach das, was in der Umgebung der Bienenstöcke blüht. Da wir nach Ständen getrennt abernten, können aber leichte Unterschiede in den Honigen ausgemacht werden.
  • Ihr könnt mitentscheiden, wie geimkert werden soll, was ihr für Produkte möchtet und euch selbst einbringen – möchtet ihr zum Beispiel Bienenwachstücher selbst herstellen? In unserer Imkerei könnt ihr das umsetzen!

Was umfasst eine Ernteeinheit?

Eine große Ernteeinheit umfasst: 500 gr. Honig/Monat, Wachs in unterschiedlichen Formen, Honig-Specials und alles weitere was so in einer Imkerei anfällt. Eine kleine Einheit umfasst von allem jeweils die Hälfte.

Außerdem bekommt ihr natürlich Informationen rund um die Bienen und Imkerei direkt von uns per Newsletter zugeschickt und könnt an Infotagen einen Blick in die Bienenstöcke werfen und an der Honigernte teilnehmen! So erfahrt ihr, wo euer Honig herkommt und wie er geerntet wird.

Wie funktioniert die Honigabholung?

Unsere Imkerei ist zentral in Bonn-Beuel gelegen. Wir haben dort einen frei zugänglichen Selbstbedienungsschrank (mit ZahlenCode) – dort kannst du grundsätzlich jederzeit Honig (und alles andere) bekommen. Im Sommer müssen wir den wegen der Hitze wahrscheinlich eine Zeit lang deaktivieren und dann feste Abholtermine anbieten. Ob du dann gleich mehrere Gläser mitnimmst oder nur einzelne, ist dir überlassen. Auch ob du lieber kleine oder große Gläser nimmst, ist dir überlassen. Ein großes Glas zählt so viel wie zwei kleine Gläser (oder anders herum).

Vermutlich ist es sinnvoll an minimum 3 Terminen im Jahr abzuholen – z.B. nach der ersten Ernte, nach der zweiten Ernte und dann noch einmal vor Weihnachten (Met, Propolis, Weihnachtshonig etc.). Du kannst aber natürlich auch gerne einmal im Monat kommen – ganz wie du magst.

Wie hoch ist der Richtwert für eine Ernteeinheit?

Richtwerte für die solidarische Finanzierungsrunde (auch bekannt als „Bieterunde“) für das Wirtschaftsjahr 2024/2025:
„große Einheit“: 17 Euro
„kleine Einheit“: 9 Euro

Wie funktioniert die Bieterunde?

Die Bieterunde läuft ab Mitte April fü reine Woche und ganz entspannt per E-Mail: Wir laden euch per Mail dazu ein, drei Werte an uns zu schicken – dafür habt ihr eine Woche Zeit. Wir werten die „Gebote“ dann aus, ob der 1., der 2. oder 3. Wert von allen herangezogen wird, um das Gesamtbudget zu erreichen. Sollte keiner der Werte zum Zielbudget führen bräuchte es noch eine 4. Runde. Bislang wurde stets mit der zweiten Runde das Ziel erreicht.

  • Beispielrechnung mit einem Richtwert von 15 Euro.
    • Anna gibt folgende Werte ab: 1.Wert: 10 Euro, 2. Wert: 15 Euro, 3. Wert: 20 Euro.
    • Rafael gibt diese Werte ab: 1. Wert: 15 Euro, 2. Wert: 20 Euro, 3. Wert: 25 Euro
    • Kim gibt diese Werte ab: 1. Wert 8 Euro, 2. Wert: 10 Euro, 3. Wert: 12 Euro
    • Auswertung: Mit der ersten Runde, also dem ersten Wert von allen Beteiligten wird im Schnitt der Richtwert nicht erreicht. Mit der zweiten Runde, also dem zweiten Wert von allen Beteiligten wird im Schnitt der Richtwert erreicht. Mit der dritten Runde wird im Schnitt der Richtwert übertroffen. à Es wird von allen beteiligten der zweite Wert herangezogen. Dieser gilt dann als gebotener und für ein Jahr lang gültiger Betrag.

Wie kommt der Richtwert zustande?

Wir stellen für das anstehende Wirtschaftsjahr (01.05. bis 30.04.) einen Etatplan auf, der alle Ausgaben auflistet, die gebraucht werden, um die Imkerei zu betreiben. Das Gesamtbudget teilen wir dann durch die Anzahl der Mitglieder, die wir versorgen können und rechnen diesen auf den Monatswert runter. So entsteht der Richtwert, auch Orientierungswert genannt. In der solidarischen Finanzierungsrunde kann dann entsprechend nach unten oder oben dem Wert abgewichen werden.

Das benötigte Budget bzw. der Etatplan orientiert sich an einer „Zielsolawi“ – also wenn wir unsere gesamte Imkerei nur als SoLawi betreiben würden. Mit unseren 20 Bienenstöcken könnten wir 100 (große) Ernteeinheiten versorgen. Die Ausgaben entfallen bei nicht-erreichen der 100 Ernteeinheiten (wir werden voraussichtlich 40 Mitglieder/Ernteeinheiten sein) anteilig auf den anderen Betriebsteil, der nicht in der SoLawi läuft.

Ich habe den Einstieg zu Anfang Mai verpasst. Kann ich auch im laufenden Wirtschaftsjahr noch Mitglied werden?

Ja, solange wir Einheiten frei haben, kannst du auch im laufenden Wirtschaftsjahr einsteigen. Da die Bieterunde dann schon vorbei ist, ist es nur möglich mit dem Richtwert einzusteigen (s.o.). Ab dem Monat, in dem du einsteigst und bis zum Ende des dann laufenden Wirtschaftsjahres würdest du dann mit dem monatlichen Richtwert Mitglied sein und entsprechend anteilig die Ernteeinheiten beziehen können!

Was passiert, wenn sich in der Saison meine wirtschaftlichen Verhältnisse verändern?

Sollte dir während der Saison auffallen, dass du dir den gebotenen Betrag nicht mehr leisten kannst, melde dich gerne bei uns. Wir sind sicher, dass wir zusammen eine Lösung finden – dafür gibt es ja das Solidarische in SoLaWi.

Kann ich bei euch das Imkern lernen?

Anders, als etwa in der Landwirtschaft, sind Grundkenntnisse und eine gewisse Angstfreiheit beim Imkern Voraussetzung, um unterstützend dabei zu sein – Unkraut muss in den Stöcken nicht gejätet werden. Auch ausführliches Erklären können wir bei den wöchentlichen Kontrollen der Stöcke nicht leisten, weil sonst die anfallende Arbeit nicht zu schaffen ist. Um mehr über die Bienenstöcke zu erfahren, nutzt ihr am besten die angekündigten BienenInfoTage!

Bei zeitintensiven Arbeiten, wie Rähmchen säubern oder Mittelwände einlöten kann gerne einfach und unkompliziert mitgeholfen werden. Die Möglichkeit dazu kündigen wir dann rechtzeitig an.

Muss ich regelmäßig mithelfen/Aufgaben übernehmen?

Nein, bei uns gibt es keine Pflichteinsätze oder ähnliches. Alle Arbeitseinsätze etc. sind freiwillig. Natürlich könnt ihr euch aber auch aktiv einbringen, wenn ihr Ideen habt, die ihr umsetzen möchtet.

Was für eine Rechtsform hat die BienenCoop? Welche rechtlichen Verpflichtungen gehe ich ein?

Wir sind aktuell eine „Typ 1-SolaWi“, also ein Betrieb mit der Rechtsform einer GbR, der mit Einzelpersonen Verträge abschließt. Die „Mitglieder“ (rechtlich sind sie keine Mitglieder) haben untereinander keine rechtlichen Verpflichtungen/Haftungen. Auch der Imkerei gegenüber nur im Rahmen der „Kauf-“Verträge. Bislang ist keine Vereinsgründung (für die Mitglieder) o.ä. geplant – grundsätzlich kann darüber aber gerne gesprochen werden, wenn es entsprechende Initiativen gäbe.

Wie unterscheidet sich die BienenCoop von der restlichen Imkerei?

Unsere Imkerei teilt sich in eine „normale Imkerei“ und die BienenCoop Bonn auf. Die BienenCoop ist als Solidarische Imkerei organisiert und funktioniert nach den Kriterien der Solidarischen Landwirtschaft.

Der andere Betriebszweig wirtschaftet im ökonomischen Sinne „konventionell“. Daher sind wir in dem Zweig z.B. „gezwungen“, den Bienenstöcken mehr Honig wegzunehmen und ihnen zum Winter Zuckersirup zuzufüttern, um über den Honigverkauf die Ausgaben wieder kompensieren zu können. In der SoLawi hingegen lassen wir den Bienenstöcken ihren eigenen Honig für den Winter, sobald wir die Menge geerntet haben, die nötig ist, um die Mitglieder/Ernteeinheiten zu versorgen.

Ich esse nicht so viel Honig, möchte aber trotzdem dabei sein. Was kann ich machen?

Du kannst dir zum Beispiel auch eine kleine Einheit mit einem Freund/einer Freundin teilen. Außerdem gibt es vielfältige Möglichkeiten, wann und wie Honig gegessen oder anderweitig verwendet werden kann: Im Müsli, in der Salatsoße, beim Kochen, in den Tee, in Joghurt gerührt oder auch auf der Haut. Frag‘ das Internet! 🙂

Mein Honig ist kristallisiert und hart geworden – wie wird er wieder cremig/flüssig?

Du kannst das Honigglas in ein warmes Wasserbad stellen – etwas warten und ordentlich umrühren. So wird der Honig relativ schnell wieder flüssig! Nach längerer Zeit beginnt er dann wieder zu kristallisieren. Dass Honig kristallisiert hängt von den angeflogenen Trachtpflanzen und der Zuckerzusammensetzung des Nektars ab.

Wie kann ich mich in der BienenCoop Bonn engagieren/einbringen?

Wenn du weißt, was du gerne machen möchtest, teil uns gerne deine Idee mit und wir schauen, ob/wie das klappen könnte! Wir können uns auch vorstellen, perspektivisch Aufgaben an Mitglieder abzugeben – zum Beispiel eine Honigabholung anzubieten, Flyer zu gestalten etc. Auch Aufgaben, wie Honig abfüllen, Kerzen gießen, Rähmchen reinigen etc. möchten wir perspektivisch gerne häufiger gemeinsam mit den Mitgliedern durchführen.